Wissenswert

WENN IHR EIN TEIL DES KINDERHAUSES WERDEN WOLLT:

Aufnahme
Bei Interesse am Kinderhaus solltet Ihr zu einem hier auf der Webseite ausgeschriebenen Besuchstermin vorbeikommen, um einen ersten Eindruck vom Kinderhaus zu bekommen. Jemand von unseren Kinderhaus-Eltern wird da sein und einiges über unser Kinderhaus-Konzept erzählen und alle Fragen beantworten. Später stellt Ihr Euch auf einem Kleingruppen-Elternabend vor und erhaltet weitere Informationen über das Kinderhaus. Die Kleingruppe entscheidet anschließend, ob sie Euch zu „Probetagen“ ins Kinderhaus einlädt. „Probetag“ bedeutet, dass jedes Elternteil einzeln einen Tag mit dem Kind in Kinderhaus verbringt. Dabei geht es darum, dass ihr und euer Kind den Kinderhaus-Alltag erlebt und ein differenziertes Bild bekommt. Unserem Team und den Eltern bietet es die Möglichkeit, Euch vorab besser kennenzulernen. Anschließend werdet Ihr zum großen Elternabend (Vollversammlung des Vereins) eingeladen. Dort wird letztendlich über Eure Aufnahme entschieden. Erst mit dieser werdet Ihr Mitglied des Vereins Kinderhaus an der Spervogelstraße e.V.

Eingewöhnung
Nach der Aufnahme wird ein passender Eingewöhnungtermin festgelegt. Neue Kinder verbringen die ersten Wochen gemeinsam mit den Eltern im Kinderhaus. Der Trennungsprozess erfolgt individuell in kleinen Schritten in Absprache mit unserem Team. Die Eingewöhnungsdauer ist nicht zeitlich begrenzt, sondern richtet sich nach den Bedürfnissen der Kinder und Eltern.


ZUSAMMENSEIN UND AUSTAUSCH:

Allgemein
Im Kinderhaus leben die Erwachsenen den Kindern einen achtsamen und rücksichtsvollen Umgang miteinander vor, indem sie einander respektvoll begegnen und gemeinsam zu konstruktiven Lösungen kommen. Die Grenzen und Bedürfnisse jedes Einzelnen werden so gewahrt. Offenheit, Toleranz und Unvoreingenommenheit fließen in das tägliche Miteinander ein und werden auf diese Weise geschult. Zivilcourage und Solidarität gelten im Kinderhaus als wesentliche Bausteine für die Entwicklung von Gesellschaftsfähigkeit. Neben der direkten, zwischenmenschlichen Dimension versteht sich das Kinderhaus als Forum für die Auseinandersetzung mit gesellschaftspolitischen Themen. In unserem Verein haben faschistische Tendenzen oder diskriminierende Bestrebungen keinen Platz. Vielmehr herrscht ein Klima der interkulturellen Offenheit und multikulturellen Vielfalt. Das Überwinden des ethnozentrischen Weltbildes, der Abbau von Nationalismen und das Einfühlen in die Welt Anderer sind dabei leitende Gedanken. Auch Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern wird hier gelebt. Im Alltag bedeutet das, dass Mütter wie Väter, Erzieherinnen wie Erzieher gleichermaßen am Kinderhausleben teilhaben und sich engagieren.

Großer Elternabend
An jedem letzten Mittwoch im Monat findet im Kinderhaus um 20.30 Uhr der große Elternabend statt. Dort geht es um allgemeinem Belange des Vereines und Entscheidungen, die die gesamte Elternschaft betreffen. Das Kinderhaus ist basisdemokratisch organisiert. Jeder hat Mitspracherecht und eine Stimme und kann sich aktiv in die Gestaltung des Kinderhauses einbringen. Ein respektvoller, wertschätzender Ton steht dabei im Vordergrund.

Kleiner Elternabend
In Absprache mit der jeweiligen Kleingruppe findet einmal im Monat ein kleiner Elternabend statt, der nur die Kleingruppe betrifft. Der Kleine Elternabend bietet Raum, um über die Kinder zu sprechen, über die Entwicklung der Gruppe, um pädagogische Themen zu behandeln und Ausflüge, Projekte etc. zu planen. Der kleine Elternabend findet wechselnd bei den Eltern zu Hause statt.

Arbeitskreise
Bei Bedarf werden zur Bearbeitung/ Umsetzung verschiedener Projekte, Themen, Vorhaben Arbeitskreise gebildet.

Eltern-Team-Wochenende
Der moderierte Workshop für Eltern und Team dient der inhaltlichen Weiterentwicklung des Kinderhauses. Pädagogische und aktuelle Themen werden gemeinsam erarbeitet.

Feste

Verschiedene Höhepunkte strukturieren das Kinderhaus-Jahr. Dazu gehört im September das Aufnahmeritual in die Kindergarten-Gruppe: Neu dazu gekommene Mädchen und Jungen werden mit einem Ritual willkommen geheißen. St. Martin, Nikolaus und Ostern, aber auch nicht christliche Feiertage, muslimische, jüdische und hinduistische, werden gemeinsam mit den Eltern begangen. In der Adventszeit werden weihnachtliche Geschichten erzählt, Lieder gesungen oder Theater gespielt. Dabei steht ein gemeinsames Erlebnis und weniger das Schenken im Vordergrund. Bei einem Faschingsfest erleben die Kinder das Gefühl, in eine andere Rolle zu schlüpfen und gemeinsam zu feiern. Im Juli, meist am zweiten Wochenende, treffen sich die Familien, Bezugspersonen sowie ehemalige Kinderhäusler*innen zum Sommerfest. Die verschiedenen Kinderhaus-Generationen beleben einen Tag lang gemeinsam das Haus und den Garten, lernen sich kennen oder sehen sich wieder. Der Höhepunkt dieses Festes ist die feierliche Verabschiedung der angehenden Schulkinder, deren Eltern und ausscheidender Bezugspersonen. Die derzeit im Kinderhaus aktiven Eltern bereiten das Fest vor, führen es durch und räumen auf.

Lebensraum
Das Kinderhaus steht Eltern, Team-Mitgliedern und Kindern (unter normalen Umständen) immer offen – zum Spielen und gemeinsamen Ratschen nach der Brotzeit.

Fahrdienste
Viele Eltern bilden Fahrdienste, d.h. sie wechseln sich mit anderen beim Bringen und Abholen der Kinder ab. Durch die Fahrdienste werden die Eltern entlastet und gruppenübergreifende Kontakte bei den Kindern verstärkt.


ELTERNAUFGABEN UND ENGAGEMENT:

Elterndienste
Freitags ab 13.45 Uhr haben unsere Bezugis ihre wöchentliche Teamsitzung. Zu diesen Zeiten, während Klausurtagen des Teams sowie im Notfall (Krankheit o.ä.) übernehmen Eltern die Betreuung der Kinder im Kinderhaus. Während der Elterndienste lernen Eltern und Kinder sich kennen und unternehmen gemeinsam etwas. Die feststehenden Elterndienste werden langfristig in jeder Kleingruppe festgelegt.

Kochen und Ernährung
Im Kinderhaus ist an vier Tagen die Woche eine Köchin tätig, die unsere Kinder mit frisch zubereiteten und vielfältigen Speisen verwöhnt. Wir verwenden nur hochwertige Lebensmittel. Wo möglich, setzen wir Bio-Produkte ein. Auf Allergien nehmen wir Rücksicht. Die Mahlzeiten werden so zusammengestellt, dass die Kinder und Erwachsenen mit Allergien im Wesentlichen dasselbe Essen bekommen wie die anderen.
An jedem Freitag und in Urlaubszeiten unserer Köchin müssen die Eltern selbst ran und den Kochlöffel schwingen. Der Kochdienst umfasst das Mittagessen und die Brotzeit für etwa 50 Personen: ca. 40 Kinder und 10 Teamis. Die Ausgaben werden von den Kochdiensten selbst (zusätzlich zum Essensgeld) gestellt. Aber keine Sorge: Das trifft jede Familie nur 2- bis 3-mal im Jahr und unsere Köchin gibt gerne Starthilfe.

Aufräumdienst
Die Eltern räumen jeden Tag nach der Brotzeit den Essraum auf, bevor unsere Putzfee durchs Haus geht. Auch Aufräumdienste werden langfristig festgelegt.

Aufgaben
Das Kinderhaus wir komplett von den Eltern organisiert und getragen. Von der Buchhaltung über Personal, Organisation der Dienste, Renovierungsarbeiten, Internet, Förderverein, Einkäufe bis hin zur Organisation des Sommerfestes etc. gibt es eine Vielzahl an Aufgaben. Jedes Elternteil ist verpflichtet, eine Aufgabe zu übernehmen und damit die Gemeinschaft zu unterstützen. Dabei findet sich meistens etwas Passendes, das sich mit Kapazitäten und Möglichkeiten des und der Einzelnen vereinbaren lässt. Es wird eine Aufgabenliste geführt, in die sich jede*r eintragen muss und die jedes neue Kinderhausjahr angepasst wird (auch eine Aufgabe:-)).

Renovierungs- und Putzwochenende
Die Eltern erledigen an zwei Wochenenden (je nach Bedarf) im Jahr alle anfallenden Reparatur- und Instandsetzungsarbeiten. An zwei weiteren Wochenenden wird gemeinsam das Kinderhaus gewienert und geputzt (im Alltag erledigt das unsere Putzfrau).

Vorstand
Der Vorstand besteht derzeit aus fünf Elternteilen, die auf der Mitgliederversammlung gewählt werden. Sie sind für die Bereiche Finanzen, Öffentlichkeitsarbeit, Zuschüsse, Personal und Haus zuständig.


BESONDERES:

Bauernhof
Die Kinder fahren jedes Jahr zwischen den Oster- und Pfingstferien auf den Bauernhof. Die Länge des Aufenthaltes hängt vom Alter der Kinder ab: Die Einjährigen sind sechs Tage, die Zwei- und Dreijährigen acht bis zehn Tage und die Kindergarten-Gruppe mindestens zehn Tage auf den verschiedenen Bauernhöfen. Sie werden von mindestens drei Bezugspersonen (keine Kinderhaus-Eltern) begleitet. In dieser Zeit ohne die Eltern entwickeln die Kinder intensive Beziehungen zu den Bezugspersonen und zu den anderen Kindern. Die Kinder – wie auch die Eltern daheim – erfahren vielschichtige Prozesse des Loslösens und des Selbstständig-Werdens. Die Kinder erleben die Natur und das Landleben, machen neue Erfahrungen und erholen sich. Den Eltern bietet der Bauernhof Entlastung und Freizeit. Zur Vorbereitung kann es einige Wochen vor dem Bauernhof eine gemeinsame Übernachtungsaktion der Kinder im Kinderhaus geben. Am Ende des Bauernhofs holen die Eltern die Kinder ab und übernachten mit Kindern und Bezugspersonen dort.

Kinderteam
Die Kinder und Bezugspersonen der Kindergarten-Gruppe und der Dreijährigen gestalten den Alltag aktiv mit. Beim wöchentlichen Kinder-Team planen sie Projekte, lösen Konflikte, entwickeln Regeln und treffen Entscheidungen. Die Kinder lernen Wünsche, Gefühle und Bedürfnisse zu äußern und anderen zuzuhören.

Waldwochen
In der Dreijährigen-Gruppe schlagen Kinder und Bezugis für zwei Wochen im Frühling ihr Lager im Wald auf und verbringen die Tage im Freien. Auch abgesehen von den Waldwochen wird der nahegelegene Englische Garten oft besucht und erkundet.

Ausflüge
In ihrer Kleingruppe unternehmen die Kinder mit den Bezugis übers Jahr verteilt viele Ausflüge: Zoo, Wildpark Poing, Kinderkonzerte, Museum, Schwimmbad, Eislaufen u.a.

Kinderzimmerbesuch
Vor allem in den kleinen Gruppen finden gerne „Kinderzimmerbesuche“ statt. Das heißt die Kinder mit Bezugis besuchen für einen Tag ein Kind bzw. eine Familie zu Hause.

(Mini-)Rotzglocke
Die Kinderhauszeitung wird jährlich von einer Arbeitsgruppe unter Mitwirkung anderer Eltern, Teamis und Kinder herausgegeben.

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